Florence Knoll Sofa von Florence Knoll

Im typischen “Knoll Look” gehalten, besticht das Florence Knoll Sofa durch sein modernistisches und zeitloses Design. Nicht umsonst gilt das Sofa zu den populärsten Möbeln der traditionsträchtigen Designfirma Knoll, die lange von Florence Knoll, der wahrscheinlich einflussreichsten Stilikonen des Innendesigns im 20. Jahrhundert, entscheidend mitgeprägt wurde.

Florence Knoll

Florence Knoll (1917-2019) war eine US-amerikanische Innenarchitektin, Möbeldesignerin und Unternehmerin. Geboren als Florence Schust, wuchs sie als Tochter deutscher Einwanderer in einer Kleinstadt im US-Bundestaat Michigan auf. Mit nur zwölf Jahren wurde sie zum Waisen und kam hinterher unter die Obhut einer Freundin ihrer verstorbenen Mutter. Diese schickte Knoll in das nahegelegene Internat der Cranbrook Educational Community, das sich in einer Vorstadt von Detroit befindet. Dort wurde schnell Knolls künstlerisches und architektonisches Talent entdeckt und vor allem vom Rektor der Kunstakademie, dem finnisch-amerikanischen Architekten Eliel Saarinen, gefördert. Knoll befreundete sich zu dieser Zeit auch mit dem Sohn des Rektors, Eero Saarinen, genauso wie unter anderem mit Harry Bertoia sowie Charles Eames an, die allesamt später ebenso zu renommierten Designern und/oder Architekten werden sollten. Nach einigen bildungstechnischen Umwegen gelang Florence Knoll schließlich an das Chicago Armour Institute, wo sie unter ihrem deutsch-amerikanischen Professor Ludwig Mies van der Rohe studierte und 1941 ihren Bachelorabschluss in Architektur erlangen konnte.

Hinterher ging Knoll nach New York City und lernte dort ihren künftigen Ehemann, den deutsch-amerikanischen Architekten Hans Knoll, kennen. 1946 heirateten die beiden und Florence wurde zum gleichberechtigen Partner und Besitzer der von Hans Knoll gegründeten Firma Knoll, die von den beiden später nach Pennsylvania umgesiedelt wurde. Nachdem ihr Ehemann im Jahre 1955 durch einen Autounfall ums Leben kam, leitete Florence Knoll die Firma fortan bis 1965 selbstständig und machte sie zu dem, was sie bis heute ist: Eines der führenden Designmöbelunternehmen der Welt. Zahlreiche namhaften Designer, darunter auch einige von Knolls alten Freunden aus Cranbrook-Tagen, entwarfen exklusive Designs für Knoll. Darüber hinaus wurde aber auch Florence Knoll selbst in den 1950ern und 1960ern als die wohl einflussreichste Ikone der Innenarchitektur bekannt. Ihr „Knoll Look“ veränderte insbesondere die Inneneinrichtung von Betrieben, Unternehmen und anderen professionellen Innenräumen in Amerika. Bereits Anfang der 1950er Jahre fing Knoll zudem an eigene Möbeldesigns zu entwerfen, von denen viele bis heute noch gefragt und geschätzt werden.

Das Florence Knoll Sofa

Das im Jahre 1954 von Florence Knoll entworfene Florence Knoll Sofa folgt dem typisch rationalistischen Designschema des „Knoll Looks“, der in den 1950er Jahren die Innenräume Amerikas eroberte und sich hinterher auch weltweit etablieren konnte. Als Studentin des deutsch-amerikanischen Architekten Ludwig Mies van der Rohe, hat Knoll den modernistischen Bauhaus- und „Weniger ist mehr“-Ansatz ihres Mentors in ihre Designs übernommen und dabei auf eigene Weise übersetzt.

Das Florence Knoll Sofa weist folglich ganz in rationalistischer Natur ein geometrisches Profil auf und besticht durch seine stilvolle Einfachheit und funktionelle Stabilität. Der Innenrahmen aus Massivholz wird durch einen sichtbaren Außenrahmen und Stahlfüßen aus verchromten schwerem Edelstahl ergänzt. Florence Knoll selbst beschrieb ihre Möbeldesigns als „Fleisch und Kartoffeln“ der Innenräume, das heißt die Möbel stellen in gewisser Weise das Grundnahrungsmittel des Innendesigns dar, mit bewusstem Verzicht auf besonders herausstechende oder kunstvoll in Szene gesetzte Details.

Doch genau dies ließ das Florence Knoll Sofa so zeitlos und weltweit beliebt machen. Während Knoll die meisten ihrer Möbel für die professionellen Innenräume von Unternehmen und Betrieben entwarf, konnte sich ihr Sofa dabei sogar zusätzlich in Privathaushalten etablieren.

Bildquelle: Knoll